ZIAM-Ratgeber
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Was kann eigentlich ein
Internist?
Ist er besser als ein
Allgemeinarzt?
Wann wird ein
EKG
gemacht?
Und welche
EKG-Arten gibt es?
Welche
Vorsorgeuntersuchung ist am wichtigsten?
Und was zahlt meine
Krankenkasse?
Ratgeber Vorsorgeuntersuchung
Welche
Impfungen brauche ich?
Und ist das wirklich nötig?
Was passiert beim
Ultraschall?
Und was ist der Unterschied zum
Röntgen?
Wofür sind
Infusionen gut?
Und wie lange dauert das?
Wie alt sollte ich für einen
Gesundheitscheck sein?
Was umfasst er?
Ratgeber Gesundheitscheck
Wo finde ich
Ärztestellen als Arzt?
Und wie finde ich die richtige für mich?
Interview mit Dr. Christine Raber, Fachärztin für Allgemeinmedizin, zum Thema „Infusionen“
Frau Doktor Raber, Sie sind Arzt für Allgemeinmedizin und als Hausarzt in Ergolding tätig. Haben Sie da überhaupt etwas mit Infusionen zu tun? Ich meine, bekommt man Infusionen denn beim Hausarzt und nicht nur im Krankenhaus?
Aber nein, die gibt es nicht nur im Krankenhaus. Als Allgemeinmediziner in der Hausarzt-Versorgung verabreiche ich Infusionen sowohl im normalen Praxisbetrieb in Ergolding als auch immer mal wieder beim Notdienst.
Wann braucht man denn eine Infusion?
Die Einsatzmöglichkeiten sind breit gefächert. Infusionen werden eingesetzt, um Medikamente zuzuführen, lebenswichtige Funktionen des Körpers wiederherzustellen oder zu stabilisieren, um Verluste auszugleichen … In manchen Fällen handelt es sich um eine Akutbehandlung. In anderen Fällen ist regelmäßig eine Infusion erforderlich.
Kann man eine Infusion selber legen anstatt das beim Hausarzt machen zu lassen?
Ausnahmen bestätigen die Regel. Es gibt durchaus Patienten oder Angehörige, die nach vorheriger Einweisung und Schulung Infusionen selber legen. Das sollte man aber auf keinen Fall einfach auf eigene Faust ausprobieren.
Und so eine Infusionsflüssigkeit läuft dann über den Zugang in eine Ader …
Es gibt verschiedene Applikationsmöglichkeiten für eine Infusion. Die intravenöse Infusion ist die häufigste, auch in der Hausarzt-Praxis des ZIAM in Ergolding. Die erfolgt üblicherweise über eine Vene am Handrücken oder Unterarm. Die intraarterielle Infusion ist weniger häufig. Sie erfolgt über eine Arterie. Daneben gibt es noch die subkutane Infusion, also in das Unterhautfettgewebe. Und zu guter Letzt die intraossäre Infusion, bei der die Flüssigkeit in das Knochenmark injiziert wird.
Ich habevon einer Infusionstherapie als Vitalitätskur gehört. Was ist das? Und ist dafür der Hausarzt zuständig?
Ja, diese Art der Aufbauinfusion oder auch Vitalkur per Infusion führt das Hausarzt-Team des ZIAM in Ergolding durch. Damit kann ganz gezielt ein Vitamin- und Mineralstoffmangel ausgeglichen werden. Die auf den eigenen Organismus abgestimmte Zuführung von Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren und anderen natürlichen organischen Verbindungen per Infusion kann in ganz unterschiedlichen Situationen hilfreich sein. Das kann im Krankheitsfall, bei Mangel- und Erschöpfungszuständen, aber auch zur Stärkung der Abwehrkräfte und zur allgemeinen Vorbeugung sein. Viele Menschen sind im normalen Alltag ohnehin nicht ausreichend mit Vitaminen versorgt. Bei körperlicher oder seelischer Belastung steigt der Bedarf zusätzlich.
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Doktor Raber!
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Interview mit Simone Lassas, Fachärztin für Allgemeinmedizin, zum Thema „Gesundheitscheck“
Frau Lassas, Sie sind Fachärztin für Allgemeinmedizin und als Hausarzt in Ergolding tätig. Der Gesundheitscheck mit Patienten ist für Sie tägliche Routine. Was genau ist denn so ein Gesundheits-Check-Up?
Das ist eine Vorsorgeuntersuchung. Es geht also darum, nicht erst mit Beschwerden zum Allgemeinarzt zu gehen. Stattdessen sollen beim Check-Up persönliche Risiken möglichst frühzeitig aufgedeckt werden. Dann können wir gezielt gegensteuern. Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren beispielsweise haben auf diesen Hausarztbesuch alle drei Jahre Anspruch.
Ich kann also für einen Gesundheitscheck einfach in eine Hausarzt-Praxis in der Nähe gehen? Ich muss nicht statt zum Hausarzt zu einem Facharzt?
Der Hausarzt ist dafür die richtige Adresse. Ob es sich dabei um einen Allgemeinmediziner in der Nähe handelt oder ob ein Internist als Hausarzt fungiert, ist egal.
Okay, ich gehe also zu einem Hausarzt in meiner Nähe, z.B. hier in Ergolding. Was genau macht der dann beim Gesundheitscheck?
Ob hausärztlicher Internist oder Arzt für Allgemeinmedizin, der Ablauf ist immer gleich. Die Suche nach persönlichen Risikofaktoren beginnt für den Hausarzt mit einem Patientengespräch. In erster Linie werden Vorerkrankungen, auch innerhalb der Familie, abgefragt. Des Weiteren überprüfen wir den Impfstatus und führen eine körperliche Untersuchung inklusive Messung des Blutdrucks durch. Leidet der Patient an Übergewicht oder Bluthochdruck oder es gibt familiäre Vorerkrankungen erfolgt ggf. eine Testung der Blutfettwerte und vom Nüchternblutzucker. Wichtig ist auch das abschließende Beratungsgespräch mit individuellen Empfehlungen zur Vorbeugung von Krankheiten. Das ist das Basisprogramm. Je älter man wird, desto mehr Untersuchungen kommen hinzu. Außerdem besteht natürlich jederzeit die Möglichkeit auf Wunsch einen Zwischen-Check oder zusätzliche Untersuchungen durchzuführen.
Können Sie ein paar Beispiele für Untersuchen nennen, die Sie als Hausarzt in Ergolding bei zunehmendem Alter oder auf Wunsch vornehmen?
Ab dem 50. Geburtstag führen wir einige Blut- und Urin-Untersuchungen durch. Zur Früherkennung von Darmkrebs können wahlweise Stuhlproben untersucht oder Darmspiegelungen gemacht werden. Viele Patienten unserer Hausarzt-Praxen in Ergolding fühlen sich aber mit umfassenderen und früheren Maßnahmen zur Krebsfrüherkennung sicherer. Das können beispielsweise Ultraschall-Untersuchungen und / oder Blutbilder sein.
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Lassas!
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Interview mit Dr. med. Christopher Wild, Facharzt für Innere Medizin, zum Thema „Aerztestellen“
Herr Doktor Wild, viele Mediziner suchen nach Ärztestellen außerhalb der Klinik-Landschaft. Warum?
Die Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern sind oft suboptimal. Nicht nur die Arbeitszeiten-Regelungen stehen immer wieder in der Kritik, auch die Art und Weise der Kommunikation … Und selber eines Tages Chefarzt werden? Die Aussichten darauf sind gering und die Entbehrungen auf diesem steinigen Karriereweg äußerst groß.
Sie haben entschieden, in Ergolding Hausarzt zu werden. Ist das auch Ihre Empfehlung für den ärztlichen Nachwuchs?
Es lässt sich nicht pauschal beantworten, ob es besser ist als angestellter Arzt, freiberuflicher Arzt oder niedergelassener Arzt zu arbeiten. Genauso wenig wie man pauschal sagen kann, dass es besser ist Internist, Allgemeinarzt oder Kinderarzt zu sein. Ich bin als Internist und als niedergelassener Arzt, vielmehr als Familienarzt sehr glücklich. Es erfüllt mich, als guter Hausarzt für meine Patienten die erste Anlaufstelle in allen medizinischen Belangen zu sein. Außerdem ist die Hausarztpraxis in der Nähe meines Wohnorts.
Aber es gibt ja schon eine ganze Reihe hausärztliche Pflichten …
Zu den Aufgaben von einem Hausarzt gehören natürlich auch der Notdienst und Hausbesuche, was vielleicht weniger beliebte Pflichten sind. Aber als Hausarzt erlebt man so viel Tolles auf zwischenmenschlicher Ebene. Das passiert ganz unverhofft zwischen Vorsorgeuntersuchung und Gesundheitscheck, Impfungen und Infusionen, EKG und Ultraschall, Facharztüberweisung, Hausbesuchen und Hausarzt-Notdienst.
Und was ist Ihrer Meinung nach das Besondere am ZIAM als Arbeitgeber?
Zum einen ist das ZIAM ja nicht irgendeine Hausarztpraxis in der Nähe von Nirgendwo. Es werden mehrere Praxis-Standorte im Kreis Landshut, u.a. in Ergolding, betreut – ein weiterer Ausbau ist geplant. Für mich persönlich als Arzt in Ergolding ist auch die räumliche Nähe zu München attraktiv. Zum anderen arbeite ich hier in einem tollen fast 50-köpfigen Team. Dazu gehören etwa 15 Hausärzte. Und die Ärzte im Umkreis und wir sind ebenfalls gut vernetzt. Am wichtigsten aber ist für mich das tolle Arbeitsklima.
Das ZIAM bildet in seinen Hausarzt-Praxen aus?
Richtig, wir haben eine volle Weiterbildungsbefugnis und arbeiten als Lehrpraxis eng mit der Universität Regensburg zusammen. Wer sich die Tätigkeit als bzw. bei einem Hausarzt in Ergolding vorstellen kann, bitte melden!
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Doktor Wild!
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Interview mit Dr. med. Martin Ederer, Facharzt für Innere Medizin, zum Thema „Internist“
Herr Dr. Ederer, Sie sind Internist und als Hausarzt in Ergolding tätig. Wenn mich jemand bisher gefragt hätte, was ein Hausarzt ist, hätte ich gesagt: „Ein Allgemeinarzt“. Ist das falsch?
Nicht ganz. Die Anzahl der Hausärzte in Deutschland beträgt etwa 55.000. Die meisten dieser Hausärzte sind Allgemeinmediziner. Aber bei etwa 30 % handelt es sich um Internisten. Ein Hausarzt kann also wie ich ein Facharzt für Innere Medizin sein.
Ist es besser, einen Hausarzt zu finden, der Internist ist?
Das kann man so nicht sagen. Ein Internist ist aber eben auch ein echter Allround-Mediziner. Und vor allem ist er Experte für die inneren Organe und ihre Wechselbeziehungen untereinander. Ich würde sagen, speziell beim ZIAM in Ergolding profitieren Patienten davon, dass das Hausarzt-Team aus Allgemeinärzten und Internisten mit verschiedenen Schwerpunkten besteht. Denn wir arbeiten hier alle Hand in Hand. Dadurch erübrigt sich so manche Facharztüberweisung.
Und wenn man doch eine Überweisung ins Krankenhaus vom Hausarzt braucht oder eine Facharztüberweisung?
Das ist manchmal natürlich unumgänglich. Deshalb pflegen wir Hausärzte des ZIAM engen Kontakt zu Kollegen anderer Fachrichtungen – ob Kinderarzt, Radiologe oder Urologe etc. Und wir unterstützen unsere Patienten in der Hausarzt-zentrierten Versorgung bei Bedarf einen passenden Arzt in der Nähe ihres Wohnorts in Ergolding zu finden und vereinbaren den Termin.
Apropos Kinderarzt: Ab wann kann ein Kind zu einem normalen Arzt? Also ab wann wechselt man vom Kinderarzt zum normalen Arzt?
Es ist nicht genau festgelegt, ab wie viel Jahren man zum Hausarzt geht. Die U-Untersuchungen für Kinder finden beim Kinderarzt statt. Tatsächlich gibt es aber Ausnahmefälle, in denen für die letzten Us stattdessen der Familienarzt in der Nähe aufgesucht wird. Jugendliche gehen für die Vorsorgeuntersuchung, also die sogenannten J-Untersuchungen, erfahrungsgemäß lieber zu einem Hausarzt in der Nähe anstatt zum Kinderarzt.
Noch eine letzte Frage: Machen Sie als internistischer Hausarzt in Ergolding eigentlich auch Notdienst und Hausbesuche?
Selbstverständlich gehören auch der Notdienst und Hausbesuche zu meinen Aufgaben. Wenn Sie schwer erkrankt oder nicht mobil sind, können Sie einen Arzt nach Hause kommen lassen.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Doktor Ederer!
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Interview mit Birgit Becke, Fachärztin für Innere Medizin, zum Thema „EKG“
Frau Becke, Sie sind als internistischer Hausarzt im ZIAM in Erglding tätig. Muss man eigentlich einen festen Hausarzt haben?
In Deutschland besteht das Recht auf freie Arztwahl. Das heißt jeder bei den gesetzlichen Krankenkassen versicherte Patient darf sich aussuchen, zu welchem niedergelassenen, an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Hausarzt er geht. Und er kann den Hausarzt – auch hier in Ergolding – jederzeit ohne Begründung wechseln. Das Recht auf freie Arztwahl gilt auch für Privatversicherte.
Theoretisch kann ich also die Ärzte in meiner Umgebung einen nach dem anderen abklappern?
Ja, das ist zulässig. Aber natürlich nicht erstrebenswert – für keinen der Beteiligten. Ein guter Hausarzt in der Nähe, der langfristig als erste Anlaufstelle in medizinischen Fragen fungiert, ist doch viel zielführender. Medizinisch betrachtet und menschlich gesehen. Als Hausarzt möchte ich schließlich ein Vertrauensverhältnis zu meinen Patienten hier in Ergolding aufbauen.
Einverstanden, ein guter Hausarzt in meiner Nähe ist gefunden. Ursprünglich dachte ich vielleicht an einen Allgemeinarzt in meiner Nähe. Aber nun ist es ein Facharzt für Innere Medizin, der als angestellter Arzt in der Hausarzt-Praxis arbeitet. Macht das für mich als Patient einen Unterschied?
Ein angestellter Arzt führt die Patientenbetreuung genauso aus wieder der selbst niedergelassene Arzt. Das macht keinen Unterschied. Facharzt für Innere Medizin ist eine andere Bezeichnung für Internist. Der ist – genau wie ein qualifizierter Allgemeinarzt – durch seine breite Aus- und Weiterbildung sowie seine klinische Erfahrung für die Tätigkeit als Hausarzt geradezu prädestiniert. Und er gilt als Experte für die inneren Organe wie Lunge, Leber, Herz.
Das heißt er kann auch EKGs machen?
Das kann jeder Hausarzt vom ZIAM in Ergolding machen. Unterschieden wird dabei zwischen Ruhe-, Belastungs- und Langzeit-EKG. EKG ist übrigens die Abkürzung für Elektrokardiografie bzw. Elektrokardiogramm. Es stellt die elektrischen Vorgänge im Herzmuskel bildlich als Herzlinie dar. Diese ermöglicht mir als Hausarzt vielfältige Rückschlüsse auf die Herzfunktion.
Und wenn etwas nicht stimmt?
Unter Umständen sind weitere Untersuchungen erforderlich. Beispielsweise kann ein hausärztlicher Internist ein Herzultraschall durchführen. Bei Bedarf suchen wir für Sie einen Arzt in der Umgebung, der auf Kardiologie spezialisiert ist.
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Becke!
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Interview mit Agnes Wild, Fachärztin für Allgemeinmedizin, zum Thema „Vorsorgeuntersuchung“
Frau Wild, Sie sind als Hausarzt des ZIAM in Ergolding tätig. Welche Vorsorgeuntersuchungen kann man beim Hausarzt machen?
Es gibt eine ganze Reihe Früherkennungsuntersuchungen beim Hausarzt, um bestimmte Krankheiten frühzeitig erkennen und möglichst erfolgreich behandeln zu können. Das sind in erster Linie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus – also Zucker – und einige Krebsarten. Beispielsweise gehören Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs zum Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenkassen. Darüber hinaus spielt beim allgemeinen Gesundheitscheck in der Hausarzt-Praxis auch das Thema ‚Vorbeugung‘ eine große Rolle.
Welche Vorsorgeuntersuchung empfehlen Sie als Hausarzt Ihren Patienten in Ergolding?
Nicht alle Menschen haben das gleiche Risiko für eine Erkrankung. Deshalb gibt es nicht die eine wichtige Vorsorgeuntersuchung. Bei vielen Krankheiten hängt das Risiko mit eindeutigen Faktoren wie dem Alter und dem Geschlecht zusammen. Welche Vorsorgeuntersuchungen im Leistungskatalog der Krankenkassen enthalten sind, richtet sich u.a. nach diesem allgemeinen Risiko für eine Erkrankung. Deshalb sieht die Krankenkasse beispielsweise eine Stuhluntersuchung auf verborgenes Blut zur Darmkrebsfrüherkennung bei Männern ab 50 Jahren, bei Frauen erst ab 55 Jahren vor.
Und was ist bei familiärer Vorbelastung?
Ein solches individuelles Risiko berücksichtigen wir in der Hausarzt-Betreuung hier in Ergolding natürlich auch. Um beim Beispiel Darmkrebs zu bleiben: Sind Mutter oder Vater in jüngerem Alter erkrankt, sollte man selbst nicht so lange mit entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen warten wie allgemein üblich. Davon abgesehen gibt es auch Menschen, die einfach grundsätzlich auf Nummer sicher gehen wollen.
Was meinen Sie damit?
Viele Patienten fragen gezielt nach Blutbildern, Ultraschall-Untersuchungen etc. als IGeL, also Individuelle Gesundheitsleistungen. Solche Wunsch-Maßnahmen sind jederzeit möglich, aber privat zu zahlen. Das kann durchaus Sinn machen, weil die Kassenleistungen ja eher als Basispaket zu verstehen sind.
Findet eigentlich jede Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt in der Nähe von mir statt oder muss ich auch noch woanders hin?
Für manche Vorsorgeuntersuchungen muss man zum Frauenarzt oder Urologen. Das Hausarzt-Team vom ZIAM in Ergolding hilft gerne dabei, einen passenden Arzt in der Nähe zu finden. Bei manchen Vorsorgeuntersuchungen hat der Patient die Wahl. Das Hautkrebs-Screening beispielsweise kann beim Hautarzt oder Hausarzt gemacht werden.
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Wild!
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Interview mit Dr. med. Charlotte Hoser, Fachärztin für Allgemeinmedizin, zum Thema „Impfungen“
Frau Doktor Hoser, Sie gehören zum Hausarzt-Team des ZIAM in Ergolding und führen auch Impfungen durch. Wie wichtig sind aus Ihrer Sicht als Hausarzt Impfungen für die Vorsorge?
Sehr wichtig! Denn Impfungen bieten nachweislich einen effektiven Schutz vor Infektionskrankheiten. Stellen Sie sich vor: Jedes Jahr sterben schätzungsweise 1,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren weltweit an Krankheiten, vor denen eine Impfung sie hätte schützen können.
Aber sind Impfungen nicht auch gefährlich?
Bei jeder Impfung kann es zu Nebenwirkungen kommen. Typisch sind eine Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Impfstelle. Auch Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Unwohlsein sind möglich. Das ist grundsätzlich gar nicht schlimm. Es zeigt einfach, dass der Körper sich mit den Inhaltsstoffen der Impfung auseinandersetzt. Nach ein paar Tagen sind die Reaktionen normalerweise schon abgeklungen. Schwerwiegende Nebenwirkungen sind äußerst selten. Außerdem muss ich als Hausarzt jede auffällige Reaktion melden. Fakt ist: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Impfverweigerung auf die Top-Ten-Liste der globalen Gesundheitsgefahren gesetzt. Dennoch gilt: So lange keine Impfpflicht besteht, kann jeder selbst entscheiden. Eine Impfberatung beim Hausarzt, z.B. hier in Ergolding, hilft bei der persönlichen Wahl.
Welche Impfungen gibt es überhaupt?
Als Hausarzt unterscheide ich zwischen Standard-Impfungen, saisonalen Impfungen und Reiseimpfungen. Standard sind beispielsweise Impfungen gegen Tetanus und Masern. Ein saisonales Beispiel ist die Grippe-Impfung. Der individuelle Impfbedarf hängt u. a. vom Lebensalter und von Aufenthaltsorten ab. Als Hausarzt in Ergolding empfehle ich meinen Patienten natürlich eine FSME-Impfung wegen der Zecken. Alle Impfungen, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen sind, bezahlt die Krankenversicherung.
Wie funktioniert eine Impfung eigentlich?
Die Medizin nutzt dabei das Prinzip der körpereigenen Abwehr. Mit dem Impfstoff führt der Hausarzt dem Körper Krankheitserreger zu. Die Erreger sind aber genau dosiert und extra abgeschwächt oder abgetötet. In manchen Impfstoffen sind sogar nur einzelne charakteristische Bestandteile eines Erregers enthalten. Der Körper reagiert in jedem Fall mit einer Immunantwort. Das heißt er beginnt mit der Herstellung passender Abwehrstoffe, der Antikörper.
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Doktor Hoser!
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Interview mit Dr. med. Christopher Wild, Facharzt für Innere Medizin, zum Thema „Ultraschall“
Herr Doktor Wild, Sie sind Facharzt für Innere Medizin und als Hausarzt in Ergolding tätig. Ihr Steckenpferd, wenn man das so sagen darf, ist die Sonografie. Was ist das?
Sonografie oder auch Echografie sind die Fachbezeichnungen für das, was meine Hausarzt-Patienten hier in Ergolding einfach Ultraschall nennen. Und damit ist in der Medizin ein bildgebendes Verfahren zur Untersuchung von organischem Gewebe gemeint. Die Ultraschall-Diagnostik ist fester Bestandteil in fast allen medizinischen Fachbereichen. Sie gilt als risikoarm sowie schonend und erfolgt für den Patienten schmerzlos und frei von Strahlenbelastung. Auch das ZIAM nutzt in seiner Hausarzt-Praxis in Ergolding routinemäßig die Möglichkeiten des Ultraschall.
Wie funktioniert so eine Ultraschall-Untersuchung beim Hausarzt?
Ultraschallgeräte senden über den Schallkopf Schallwellen aus. Trifft die Ultraschallwelle auf ein Organ im Körperinneren, durchdringt nur ein Teil das Gewebe. Ein Teil wird aufgenommen, ein Teil zurückgeworfen. Die Sonde im Ultraschallkopf fängt das ‚Echo‘ auf und wandelt es in ein elektrisches Signal für die Anzeige auf dem Monitor um. Je nachdem wie stark das ‚Echo‘ ist, changiert die Wiedergabe zwischen schwarz und weiß. Organe, die viel Flüssigkeit enthalten, lassen Ultraschallwellen fast ungehindert durch. Im Bild auf dem Ultraschall-Monitor sehen Harn- und Gallenblase deshalb schwarz aus. An Knochen hingegen prallen die Schallwellen ab. Im Ultraschall-Bild zeichnen sie sich weiß ab.
Welche Körperteile untersuchen Sie als Hausarzt mit Ultraschall?
Typische Körper-Regionen für eine Ultraschall-Untersuchung sind der gesamte Bauchraum, die Schilddrüse, Gefäße und auch ableitende Harnwege bis hin zum Herzen. Des Weiteren kann Ultraschall heutzutage auch häufig Röntgenuntersuchungen ersetzen, die wegen ihrer Strahlenbelastung als vergleichsweise schädlich gelten. Beispielsweise lässt sich ein Rippenbruch ohne Röntgen mittels Ultraschall nachweisen. Auch speziell in der Kinder- und Jugendmedizin hat das schonende Ultraschall-Verfahren in weiten Bereichen das Röntgen verdrängt.
Ist eine Ultraschall-Untersuchung in jeder Hausarzt-Praxis des ZIAM möglich?
Ja, denn jede unsere Hausarzt-Praxen im Kreis Landshut, also auch in Ergolding, ist gleichwertig ausgestattet. Und durch entsprechende Fortbildungsmaßnahmen sind wir als Hausarzt-Team immer auf dem neuesten Wissensstand in Sachen Ultraschall.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Doktor Wild!
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